Paros – Die Kykladeninsel ohne Starallüren
Paros ist wie Mykonos vor 30 Jahren: Weiße Dörfer, azurblaues Meer, authentische Tavernen – aber ohne Jet-Set-Preise und Instagram-Massen. Hier ankern Fischerboote statt Luxusyachten. Hier spielen alte Griechen Backgammon im Schatten statt DJs House-Musik. Und genau das macht Paros so charmant.
Warum Paros funktioniert
- ✓ 196 km² – groß genug für zwei Wochen Entdeckungen
- ✓ Zentral gelegen: Fähren zu allen anderen Kykladen
- ✓ 40-50% günstiger als Mykonos oder Santorini
- ✓ Berühmt für parischen Marmor (Venus von Milo ist daraus)
Für wen ist Paros die richtige Insel?
Paros ist die goldene Mitte der Kykladen. Nicht zu überlaufen wie Santorini, nicht zu verschlafen wie kleine Inseln. Nicht zu teuer wie Mykonos, aber auch nicht billig. Einfach ausgewogen.
Paros ist perfekt wenn du...
- Authentisches Kykladen-Feeling ohne Touristenmassen suchst
- Strand und Dorf-Kultur kombinieren willst
- Moderate Preise schätzt (30-40% günstiger als Mykonos)
- Insel-Hopping planst (Paros ist der perfekte Hub)
- Windsurfen oder Kitesurfen lernen möchtest (Golden Beach!)
Paros passt weniger wenn du...
- Nachtleben wie auf Mykonos erwartest (es gibt Bars, aber keine Mega-Clubs)
- Nur am Pool liegen willst (große Resorts fehlen hier)
- Spektakuläre Natur wie Santorinis Caldera suchst
- Null Touristen haben möchtest (geht besser auf Folegandros oder Sifnos)
Naoussa – Das Bilderbuch-Fischerdorf
Naoussa im Norden ist das Schmuckstück von Paros. Ein kleiner Hafen mit bunten Fischerbooten, weiße Häuser mit blauen Türen, enge Gassen voller Tavernen. Hier legst du abends am Hafen an, bestellst gegrillten Oktopus und schaust den Fischern beim Netze-Flicken zu.
Was Naoussa besonders macht:
Die venezianische Burgruine ragt direkt ins Meer – perfekt für Sonnenuntergangsfotos. Die Kirche Agios Nikolaos steht auf einer Mini-Halbinsel im Hafen. Und das Dorf hat trotz Tourismus seinen Charakter behalten. Morgens um 7 Uhr bringen Fischer ihren Fang in die Tavernen. Das ist echt.
Wo essen in Naoussa:
Sigi Ikthios: Fisch direkt vom Fischer, keine Speisekarte. Was frisch ist, wird gegrillt. Barbarossa: Am Hafen, romantisch, etwas teurer aber fantastisch. Tsitsanis: Traditionelle Mezze, Einheimische essen hier, authentisch.
Parikia – Die entspannte Hauptstadt
Parikia ist größer, praktischer und weniger perfekt als Naoussa. Hier liegt der Haupthafen, hier kommen die Fähren an. Die Altstadt hat enge Gassen und weiße Häuser, ist aber lebendiger und alltäglicher.
Panagia Ekatontapiliani – Die Kirche der 100 Türen
Diese byzantinische Kirche aus dem 4. Jahrhundert ist ein Wunder. Angeblich hat sie 99 sichtbare Türen – die 100. öffnet sich erst, wenn Konstantinopel wieder griechisch wird (sagt die Legende). Der Innenhof ist friedlich, die Architektur beeindruckend. Eintritt frei.
Der alte Hafen und die Windmühle
Am Hafen steht eine weiße Windmühle – das Wahrzeichen Parikias. Drumherum reihen sich Cafés und Restaurants. Abends herrscht Leben: Einheimische spazieren, Kinder spielen, Touristen essen Eis.
Shopping-Straße Louka
Die Haupteinkaufsstraße ist charmant und authentisch. Hier kaufst du griechische Keramik, handgemachte Sandalen, Olivenöl. Keine Luxusmarken wie auf Mykonos – dafür ehrliches Handwerk.
Die Strände – Von Party bis einsam
Golden Beach (Chrissí Aktí) – Windsurfer-Paradies
Im Osten liegt dieser 700 Meter lange Sandstrand. Der Name ist Programm: Der Sand ist wirklich goldgelb. Hier bläst der Meltemi-Wind konstant – perfekt für Windsurfen und Kitesurfen. Mehrere Surfschulen bieten Kurse an. Auch für Nicht-Surfer schön: flaches Wasser, Tavernen, entspannte Atmosphäre.
Kolymbithres – Die Skulpturen-Bucht
Die berühmteste Bucht von Paros. Wind und Wellen haben den Granit in bizarre Formen geschliffen – glatte, runde Felsen wie Skulpturen. Zwischen den Felsen liegen kleine Sandbuchten mit türkisfarbenem Wasser. Unglaublich fotogen. Im Sommer voll, aber früh morgens magisch.
Santa Maria – Familien-Favorit
Nördlich von Naoussa liegt dieser breite Sandstrand. Flaches Wasser, sanfter Einstieg, ideal für Kinder. Es gibt Tavernen, Liegen, Wassersport. Nicht spektakulär, aber solide und entspannt. Viele Familien verbringen hier den ganzen Tag.
Monastiri Beach – Der Ruhige
Südlich von Naoussa, etwas versteckt. Kleiner Sandstrand mit Kapelle (daher der Name). Weniger Menschen, mehr Ruhe. Die Taverne am Strand ist einfach und gut. Hierher kommst du, wenn dir Kolymbithres zu voll ist.
Faragas & Punda – Abenteuerstrand im Süden
Für die Mutigen. Diese Strände im Süden erreichst du nur über unbefestigte Straßen oder zu Fuß. Keine Infrastruktur, kaum Menschen. Dafür: kristallklares Wasser und das Gefühl, die Insel entdeckt zu haben. Bring Wasser und Snacks mit.
Lefkes – Das Bergdorf im Herzen der Insel
15 Minuten Fahrt von der Küste liegt Lefkes auf 250 Metern Höhe. Das Dorf ist traditionell geblieben: enge Gassen, Marmorböden (Paros ist berühmt für Marmor), schattige Plätze mit uralten Platanen.
Warum du hierher solltest:
Die Luft ist kühler als an der Küste – perfekt für heiße Mittage. Die Tavernen sind günstiger und authentischer. Und der Blick über die Insel ist fantastisch. Die Kirche Agia Triada hat einen imposanten Glockenturm, den du schon von Weitem siehst.
Wanderung: Byzantinischer Pfad nach Prodromos
Von Lefkes führt ein alter byzantinischer Kopfsteinpfad zum Nachbardorf Prodromos (3 km, etwa 1 Stunde). Der Weg ist schattig, gepflastert mit Marmorsteinen und führt durch Olivenhaine. Eine der schönsten Wanderungen der Kykladen – und kaum bekannt.
Antiparos – Der Tagesausflug nebenan
Antiparos ist Paros' kleine Schwester – eine 10-minütige Fährfahrt entfernt. Die Insel ist winzig (35 km²), entspannt und hippiemäßig. Das gleichnamige Dorf ist süß: ein Hafen, enge Gassen, wenig Tourismus.
Die Tropfsteinhöhle (Antiparos Cave)
Das Highlight: Eine 100 Meter tiefe Tropfsteinhöhle im Inselzentrum. Die Stalaktiten sind Millionen Jahre alt, manche über 5 Meter lang. Die Höhle ist beleuchtet, der Abstieg ist steil (450 Stufen), aber es lohnt sich. Eintrittspreis 6€.
Strände auf Antiparos:
Soros Beach im Süden ist wild und naturbelassen. Glyfa im Norden ist familienfreundlich. Perfekt für einen entspannten Tag weg von Paros.
Essen auf Paros – Ehrlich und lecker
Paros hat keine Michelin-Sterne und keine Promi-Restaurants. Dafür ehrliche griechische Küche zu fairen Preisen.
Was du probieren musst:
Gouna: Getrockneter Makrelen-Fisch – eine Spezialität von Paros. Revithada: Kichererbsen-Eintopf aus dem Steinofen. Marathopita: Blätterteig-Pastete mit Fenchel. Soumada: Süßes Mandelgetränk – erfrischend!
Restaurant-Tipps:
Albatros (Parikia): Direkt am Meer, fantastischer Fisch. Tsitsanis (Naoussa): Authentische Mezze, Familienbetrieb. Trata (Naoussa): Am Hafen, romantisch. Taverna Papadakis (Lefkes): Im Bergdorf, traditionell, günstig.
Paros mit Pauschalreise – lohnt sich das?
Pro Pauschalreise:
Paros ist gut angebunden, aber nicht überlaufen – das macht Zimmerkontingente wertvoll. Pauschalreisen sind oft 20-30% günstiger als Einzelbuchungen, weil Veranstalter Hotels und Flüge bündeln. Transfer vom Hafen/Flughafen ist organisiert (Taxis gibt's, aber nicht im Überfluss).
Viele gute Mittelklasse-Hotels auf Paros sind in Pauschalreisen verfügbar – und günstiger als bei Direktbuchung.
Contra Pauschalreise:
Wenn du ein spezielles Boutique-Hotel oder Airbnb im Auge hast, buch direkt. Paros hat viele kleine, familiengeführte Unterkünfte, die nicht in Pauschalreisen auftauchen.
Unser Tipp: Pauschalreise für die Grundlagen (Flug, Hotel, Transfer), vor Ort dann spontan sein. Paros lebt von der Flexibilität – heute Strand, morgen Wanderung, übermorgen Insel-Hopping.
Insel-Hopping von Paros aus
Paros liegt zentral in den Kykladen – ideal als Basis für Inselsprünge. Fähren fahren mehrmals täglich zu den Nachbarinseln.
Naxos: 30-45 Minuten, größer und grüner als Paros. Mykonos: 45 Minuten, Partyinsel mit Glamour. Santorini: 2-3 Stunden, spektakulär aber touristisch. Ios: 1-1,5 Stunden, junge Partyszene. Antiparos: 10 Minuten, entspannte Miniinsel.
Viele kombinieren Paros mit 2-3 Tagen auf Santorini oder Mykonos – das Beste aus allen Welten.
Beste Reisezeit für Paros
Hochsaison (Juli-August): Perfektes Badewetter (28-30°C), aber voll und teurer. Strände und Restaurants sind gut besucht. Wer Schulferien hat, nimmt das in Kauf.
Schulter-Saison (Mai-Juni & September-Oktober): Die beste Zeit. Angenehm warm (24-27°C), weniger Touristen, Preise 30-40% günstiger. Im Mai blühen die Inseln, im September ist das Meer noch 24°C warm.
Nebensaison (November-April): Viele Hotels und Tavernen geschlossen. Nur für Ruhesuchende und Wanderer. Aber: Du erlebst das echte Paros, wenn Griechen unter sich sind.
Häufige Fragen zu Paros Pauschalreisen
Wie komme ich nach Paros?
Direktflug nach Paros im Sommer (kleiner Flughafen). Oder nach Athen fliegen und Fähre vom Hafen Piräus nehmen (3-5 Stunden je nach Schiff). Oder via Mykonos/Santorini mit Inlandsflug. Pauschalreisen regeln das.
Brauche ich ein Auto?
Hilfreich, aber nicht zwingend. Busse fahren zu den Hauptorten (Naoussa, Lefkes, Strände). Für abgelegene Strände und Flexibilität ist ein Mietwagen/Roller praktisch (ab 30€/Tag). Die Straßen sind gut.
Ist Paros familienfreundlich?
Sehr! Flache Strände (Santa Maria, Golden Beach), sichere Dörfer, freundliche Griechen. Viele Hotels haben Familienzimmer. Und die Tavernen bringen auch für Kinder immer was Passendes.
Wie viele Tage brauche ich?
Eine Woche ist ideal. 3-4 Tage Strand, 1 Tag Insel-Rundfahrt (Lefkes, Naoussa, Parikia), 1 Tag Antiparos, 1 Ruhetag. Zwei Wochen gehen auch – dann mit Insel-Hopping kombinieren.
Ist Paros langweilig?
Kommt drauf an. Wenn du Mega-Clubs und Luxus-Shopping willst: ja. Wenn du entspannte Dörfer, schöne Strände und authentisches Griechenland magst: definitiv nein. Paros ist entschleunigt – im besten Sinne.